Rezension ~ Halbseelen (Band 2) - Die Prophezeiung von Mell E. Grosch
Klappentext
Nathaira und ihre Begleiter wissen nun, dass es einen Weg gibt, den Fluch zu brechen. Auch wer sich hinter den Anschlägen auf die Halbseele verbirgt, ist kein Geheimnis mehr. Doch warum ihnen das alles geschieht, bleibt weiter fraglich. Ist Macht zu erlangen wirklich der einzige Antrieb ihres Feindes, oder plant der Widersacher etwas Größeres? Wie können die Freunde es schaffen, die geheimnisvolle Prophezeiung zu finden, ohne dabei ihren scheinbar allgegenwärtigen Gegenspielern in die Hände zu laufen? Ist es der jungen Heilerin zudem möglich, endlich zu ihren wahren Gefühlen zu stehen? Und das, obwohl sie an einem dunklen Abgrund balanciert?
Nathaira weiß, dass gefahrvolle Abenteuer, alte und neue Bedrohungen und verwirrende Empfindungen auf sie warten.
Doch sie ahnt noch nicht, wie sehr sie diese Reise an ihre Grenzen führen wird...
(c) Mell E. Grosch
Erster Satz - aus dem Prolog
“Die vier Throne waren das Einzige, was in dieser so dunklen Welt strahlte.”
Die Geschichte
Nach dem Ende des ersten Bandes und dem Cliffhänger am Ende, dauert es noch einige Seiten, bis man Nathaira auch im zweiten Band bei ihrer Reise begleiten darf. Den der Prolog zeigt dem Leser eine zunächst andere, unwirtliche Welt, bevor man zu der bisher immer nur als Heilerin genannten Person ebenfalls mehr erfährt. So erhält man bereits zu Beginn des Buches einen tieferen Einblick in die Vergangenheit der Geschichte und kann die neuen Erkenntnisse mit den Geschehnissen des ersten Bandes verknüpfen.
Erst nach mehreren Seiten geht es mit der tatsächlichen Geschichte von Nathaira weiter. Wer die Luft beim Ende des ersten Bandes angehalten hat, dass sie hier nun ausstoßen. Und ich glaube nicht, dass sich hier einen Spoiler verrate, wenn ich sage, dass alle vier Freunde den Cliffhanger (übertragen und im wörtlichen Sinn) überlebt haben.
Nachdem der Anfang geschafft war, machen sich die Freunde auf den Weg. Ihre Reise führt sie durch den südlichen Teil der Insel, bis sie sich entschließen, in eine Großstadt zu gehen. Hier hoffen sie auf Informationen zur Prophezeiung. Doch sie halten auch Ausschau nach Informationen, aus der Hauptstadt. Ihre Reise war bisher nicht einfach. Sie werden von mehreren Parteien verfolgt, und müssen immer auf der Hut sein. Zum Durchatmen ist kaum Zeit. Und auch die Nerven aller Beteiligten werden auf eine harte Probe gestellt. Denn es gibt nicht nur Geheimnisse zu lüften, sondern auch Emotionen zu beherrschen. Ein Großteil der Geschichte sind die Freunde unterwegs und verarbeiten die Geschehnisse ihrer Vergangenheit.
Meine Meinung
Die Autorin lehnt den zweiten Band stark am ersten an, inklusive des Covers selbst und schafft es auch, den leichten und flüssigen Schreibstil beizubehalten. Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Spannung wird kontinuierlich durch kleinere Ereignisse aufgebaut. An fehlender Spannung mangelt es also nicht. Die Autorin hat sich hier allerhand Neues einfallen lassen.
Womit ich mich nicht anfreunden konnte, war die starke Passivität von Natalia. Besonders im ersten Drittel des Buches, schien sie mir, zu viel hinzunehmen. Sie lässt ihre drei Begleiter viele Pläne schmieden, ohne sich wirklich dafür zu interessieren und auch ohne von ihnen eingeweiht zu werden. Stattdessen wälzt sie ziemlich viele Fragen in ihrem Kopf herum, zweifelt an vielen vergangenen Entscheidungen aber auch an der aktuellen Situation, leider ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Auf der einen Seite hat es einen guten Einblick in sie selbst als Person gegeben, auf der anderen Seite aber, war mir das zu langwierig. In meinen Augen hätte eine Kürzung der Geschichte mehr Spannung erzeugt.
Der zweite Punkt, der mir einen dieser Geschichte nicht so gut gefallen hat, und den ich auch in der Rezension zum ersten Band erwähnt habe, ist der Folgende:
Die Freunde haben ziemlich viel Glück bei dem, was sie tun. Als würde immer wieder jemand eine Hand über sie halten, und sie von allem Bösen abschirmen. Es gibt doch sehr viele Zufälle, ähnlich wie im ersten Band. Plötzlich, während einer Verfolgung, taucht ein unbekannter Retter auf. Plötzlich, genau zu dem Zeitpunkt, in dem eine Lösung her muss, gibt jemand anderes die Lösung. Oder die Begleiter werden auf ihrer Reise zu der ersten größeren Stadt, mit keinem der Interessen Gegner wirklich konfrontiert. Zwar werden sie einmal gejagt, entkommen aber viel zu leicht. Hier hätte ich etwas mehr Finesse erwartet.
In Summe bin ich dennoch mit der Geschichte sehr zufrieden, auch wenn sie leider nicht ganz mit dem ersten Band mithalten konnte. Sie hat mich gut durch die letzten Tage begleitet, und mich in eine neue andere Welt entführt. Die Figuren entwickeln sich nach und nach weiter und treffen auch alte Freunde und Bekannte. Nathaira lernt, was es bedeutet, die Halbseele zu sein und wird immer wieder positiv und auch negativ überrascht.
Von der Autorin weiß ich, dass sie bereits im dritten Band arbeitet. Und ich bin wirklich gespannt!
Hast du das Buch bereits gelesen? Oder steht es vielleicht auf deine Leseliste?
Mein Lerneffekt
Seit Neuestem versuche ich ja aus den Büchern, die ich lese, auch einen Lerneffekt für mich und mein Schreiben zu ergründen.
Heute geht es also um das Ende eines Buches. Wie du in meiner Rezension zum ersten Band vielleicht gelesen hast, hat mich das Ende des ersten Buches nicht begeistert. Nicht wegen dem Inhalt selbst, sondern wegen dem Cliffhanger. Und nach dem Lesen des ersten Bandes hat es mich neugierig gemacht, ob der Cliffhanger tatsächlich hätte sein müssen. Das konnte ich natürlich erst wissen, nachdem ich den zweiten Band auch gelesen habe.
Was mein Eindruck ist?
Der zweite Band hat mich davon überzeugt, dass der Cliffhanger nicht hätte sein müssen. Ganz im Gegenteil, ich glaube, dieser wäre ganz zu Beginn des zweiten Bandes besser aufgehoben gewesen.
Mit diesen kann ich mich am Ende eines Buches einfach nicht anfreunden. Aus Lesersicht natürlich. Als Autorin wiederum kann ich den Reiz verstehen, das Buch mit etwas Spannung zu beenden, und den Leser in solch eine Emotion zu versetzen. In meinem Projekt E, an dem ich gerade arbeite wird es definitiv keinen Cliffhanger geben. Allerdings habe ich mir stattdessen etwas anderes, spannendes einfallen lassen, hehe.
Allgemeines zum Buch
Erscheinungsdatum: 08.08.2022
Seiten: 690
Genre: Fantasy
Letzter Satz - aus den Epilog
“Zusammen schlossen sie die Lider und eine unnatürliche Ruhe fegte durch den Garten, der die verstorbenen Seelen beherbergte.”
Autoreninfo
Mell E. Grosch wurde 1990 in einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg geboren. Dort wohnt sie noch immer mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern. Schon früh zeigte sich ihre ausgeprägte Fantasie und ihr Talent, Geschichten und Gedichte zu schreiben. Als Hausfrau und Mutter hat sie nun ihre Zeit genutzt, um die Ideen, die sich über die Jahre gesammelt haben, zu verschriftlichen.
Kaufdaten
Verlag: Selfpublishing (Amazon, Osiander, u.a.)
ISBN: 978-3756225101
Preis: 22,00 € (Taschenbuch)
Diese und weitere Rezensionen findest du nicht nur auf diesem Blog, sondern auch bei Lovely Books. Schau gerne in mein Profil rein.
Dort habe ich viele andere Bücher markiert, die ich bereits letztes Jahr gelesen habe und die hier leider keinen Platz gefunden haben.
Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt beim jeweiligen Verlag, Autor und/oder sonstigen Rechteinhabern. Ich verwende lediglich meine eigenen Bilder, die Bilder von Unplash und ggfs. vom Verlag zur Verfügung gestellte Cover. Das Copyright meiner Beiträge, inkl. Rezensionen, liegt bei mir.
Dies ist ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt wurde.
Danke!
Schlagwörter siehe unten
