Rezension ~ Der Riss in unserem Leben von Barry Jonsberg
“Geschwister sind füreinander da. Immer.”
Dieses Buch von Barry Jonsberg habe ich dir bereits HIER kurz vorgestellt, inkl. Autoreninfos und anderem. Schau gerne rein. :)
Klappentext
Amy und Aiden Delatour führen ein privilegiertes Leben mit liebevollen Eltern. In einer durch den Klimawandel zerstörten Welt, fehlt es ihnen an nichts, während der Großteil der Menschheit unter den Folgen leidet. Die einzige Bedingung dafür: Die Zwillinge müssen immer und ohne jede Ausnahme aufeinander aufpassen.
Doch nachdem Aiden aufgrund dieses Versprechens eine schlimme Verletzung erlitten hat, ist er nicht mehr derselbe. Amy erkennt ihren Bruder, auf den sie sich immer verlassen konnte, kaum wieder. Er ist zwar nach wie vor für sie da, doch etwas hat sich verändert. Etwas, das ihre gesamte Welt auf den Kopf stellen wird.
(c) cbj
Meine Meinung
Auf das Buch wurde ich durch das Bloggerportal aufmerksam. Von dem Autor hatte ich bisher noch nicht gehört, doch das Cover hat mich sehr angesprochen. Es erinnerte mich an einen Film, den ich vor über zehn Jahren gesehen, aber dessen Name ich leider nicht mehr im Gedächtnis habe.
Kurzerhand habe ich um ein Rezensionsexemplar gebeten und es glücklicherweise bekommen.
Wenn ich an das Genre denke, passt Dystopie nicht so ganz, aber auch Kinder- oder Jugendbuch ist zu weit gegriffen. Am nächsten kommt mir der Ausdruck Near-Future-Jugenddystopie in den Sinn. Gibt es so was?
In die Geschichte wurde ich sehr schnell hineingezogen. Es ist sehr authentisch geschrieben und die Welt in der die Zwillinge Amy und Aiden in Australien leben, wird ganz nebenbei und sehr gekonnt vorgestellt, ohne Überfrachtung oder besonders vieler langatmiger Erklärungen. Das Buch lässt sich leicht und angenehm lesen.
Bereits am Anfang wird die Beziehung zwischen den zwölfjährigen Zwillingen und ihre Besonderheit gekonnt dargelegt. Der Autor lässt nicht nur Spannung aufkommen, sondern auch dezente Hinweise für Vermutungen, wie es weitergehen kann.
Die Entwicklung der beiden Geschwister und auch ihrer Eltern war toll mitzuerleben. Zu Beginn mochte ich Amy nicht ganz so gerne, weil sie sich oft wie ein verwöhntes Mädchen benommen hat - was sie auch ist - Aiden hingegen sehr ruhig und besonnen wirkte. Doch auch das ändert sich im Verlauf der Geschichte.
Währenddessen setzen sich Amy und Aiden mit Themen wie Moral, der Eltern-Kind-Beziehung, Armut, Ethik, Selbstfindung und Autonomie auseinander. Dabei versuchen sie auf sich gegenseitig aufzupassen und dennoch Antworten auf Fragen zu finden, die mit der verstärkten Interaktion mit der Außenwelt plötzlich auftauchen. Sie blicken über ihren eigenen Horizont hinaus und entdecken die Welt und ihren eigenen Standpunkt in ihr.
Ich habe das Buch als spannend aber zugleich auch ruhig und angenehm empfunden. Es macht nachdenklich, ohne aufdringlich zu sein. Hat ein Happy End, ohne deswegen schnulzig oder langweilig und vorausschauend zu sein. Auf jeden Fall eines der besseren Bücher, die ich gelesen habe. Schade, dass es das nicht bereits gab, als ich in dem Lesealter war. ;)
In vielen Jugendromanen, besonders Fantasy und Sciene Fiction Genre geht es um Protagonisten, die Waisen sind. Aus Autorensicht kann ich sagen, dass es natürlich deutlich einfacher ist, ein Buch zu schreiben, ohne an die Eltern und Verwandten und deren Reaktionen zu den Geschehnissen im Buch denken und sie einbeziehen zu müssen. Und genau das finde ich an dieser Geschichte gut gemacht: Die Eltern sind dabei, nehmen (wahrscheinlich deswegen) eine wichtige Rolle ein und entwickeln sich ebenfalls weiter. Es erinnert mich fast schon an einen Familienroman und ist auf jeden Fall lesenswert.
Allgemeines zum Buch
Erscheinungsdatum: 19.10.2022
Seiten: 288
Genre: Kinder- und Jugendbuch, Fantasy
Verlag: cbj
ISBN: 978-3-570-16636-9
Preis: 17 € (Hardcover)
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Dies ist ein Rezensionsexemplar, welches mir vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt wurde. Danke! Meine Meinung ist dabei unbeeinflusst, immer noch meine eigene.
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